Tiefe

Tiefe

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Tie|fe ['ti:fə], die; -, -n:
1. Ausdehnung oder Richtung nach unten oder innen:
eine schwindelerregende Tiefe; die Tiefe eines Schachtes messen; in die Tiefe stürzen, dringen.
Zus.: Meerestiefe.
2. tief gelegene Stelle:
dieser Fisch lebt in großen Tiefen des Meeres.
3. <ohne Plural> Tiefgründigkeit, wesentlicher, geistiger Gehalt:
die philosophische Tiefe ihrer Gedanken; Gedanken von großer Tiefe.
4. <ohne Plural> (von Gefühlen, Empfindungen) das Tiefsein; großes Ausmaß, Heftigkeit:
die Tiefe ihres Schmerzes, ihrer Liebe.
Syn.: Ausmaß, Dimension, Stärke.
 
• Tiefe/Untiefe
Unter Tiefe versteht man die senkrechte Ausdehnung nach unten und die Ausdehnung einer Fläche von vorn nach hinten.
Davon zu unterscheiden ist das Wort Untiefe, das in gegensätzlichen Bedeutungen gebräuchlich ist:
1. seichte, flache Stelle in einem Gewässer:
– Das Schiff saß auf einer Untiefe auf.
2. abgrundartige, sehr große Tiefe in einem Gewässer:
– Die Untiefen unweit des Ufers machten das Baden gefährlich.

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Tie|fe 〈f. 19
1. Abmessung, Ausdehnung nach unten (Wasser\Tiefe)
2. Abmessung, Ausdehnung nach hinten (Schrank, Fach)
3. Abmessung, Ausdehnung nach innen
4. 〈fig.〉
4.1 großes Ausmaß, Stärke (von Gefühlen)
4.2 Intensität (von Farben)
4.3 Tiefgründigkeit (von Gedanken)
● die Höhen und \Tiefen des Lebens 〈fig.〉 die Freuden u. Leiden des L.; die \Tiefe des Meeres, des Schnees ● die \Tiefe des Wassers messen ● ein Ruf aus der \Tiefe; in den \Tiefen, 〈od.〉 in der \Tiefe ihres Herzens tief verborgen in ihrem H.; in die \Tiefe stürzen; in der \Tiefe versinken; der Fluss erreicht hier eine \Tiefe von drei Metern; Gedanken von großer \Tiefe 〈fig.〉 [→ tief]

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Tie|fe , die; -, -n [mhd. tiefe, ahd. tiufī]:
1. Ausdehnung senkrecht nach unten; [große] Entfernung unter der Erdoberfläche od. dem Meeresspiegel:
der Brunnen hat eine T. von zehn Metern;
aus der T. des Wassers emportauchen;
in die T. blicken, stürzen;
in einer T. von 30 Metern;
Ü das Jahr verläuft ohne Höhen und -n.
2.
a) Ausdehnung nach hinten, innen:
die T. der Bühne, des Schrankes, einer Wunde;
b) [weit] hinten gelegener Teil, Bereich eines Raumes, Geländes; Inneres (1):
aus der T. des Parks drang leise Musik;
Ü die verborgensten -n des menschlichen Herzens.
3. <o. Pl.> Tiefgründigkeit, wesentlicher, geistiger Gehalt:
die philosophische T. seiner Gedanken.
4. <o. Pl.> (von Gefühlen, Empfindungen) das ↑ Tiefsein (5); großes Ausmaß, Heftigkeit:
die T. ihres Schmerzes, ihrer Liebe.
5. <o. Pl.> (von Farben) sehr dunkle Tönung:
die T. des Blaus.
6. <o. Pl.> (von der Stimme, von Tönen) tiefer (7 b) Klang.

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Tie|fe, die; -, -n [mhd. tiefe, ahd. tiufī]: 1. Ausdehnung senkrecht nach unten; [große] Entfernung unter der Erdoberfläche od. dem Meeresspiegel: eine Schwindel erregende T.; der Brunnen hat eine T. von zehn Metern; aus der T. des Wassers emportauchen; in den -n des Meeres; in die T. blicken, stürzen; Philomena ... musste wohl durch einen dieser schwarz aufklaffenden Risse am Grund der Schlucht in unerreichbare -n hinabgestürzt sein (Ransmayr, Welt 275); den Sarg in die T. (in das Grab) lassen; in einer T. von 30 Metern; Ü das Jahr verläuft gleichmäßig, ohne sonderliche Höhen und -n (Chotjewitz, Friede 79). 2. a) Ausdehnung nach hinten, innen: die T. der Bühne, des Schrankes, der Fächer; die T. einer Wunde; b) [weit] hinten gelegener Teil, Bereich eines Raumes, Geländes; Inneres (1): aus der T. des Parks drang leise Musik; In den -n der Zimmer wurde mit Geschirr geklappert (Fels, Sünden 33); Ü die verborgensten -n des menschlichen Herzens. 3. <o. Pl.> Tiefgründigkeit, wesentlicher, geistiger Gehalt: die philosophische T. seiner Gedanken. 4. <o. Pl.> (von Gefühlen, Empfindungen) das Tiefsein (5); großes Ausmaß, Heftigkeit: die T. ihres Schmerzes, ihrer Liebe; Aus der unerschütterlichen Festigkeit und unbezweifelbaren T. seiner Neigung ist zu schließen, dass Theodora sehr früh auf ihn einen starken Eindruck gemacht hat (Thieß, Reich 477). 5. <o. Pl.> (von Farben) sehr dunkle Tönung: die T. des Blaus. 6. <o. Pl.> (von der Stimme, von Tönen) tiefer (7 b) Klang.

Universal-Lexikon. 2012.

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